Podcast mit Dr. med. Sebastian Kahl zum Thema Pigmentflecken

Weg vom Fleck – Wie Du Pigmentflecken loswirst.
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Im Gesundheits-Podcast „Mit Haut und Haar“ der CORIUS Gruppe zeigt Dr. med. Sebastian Kahl die verschiedenen Arten von Hyperpigmentierungen wie Sommersprossen, Altersflecken und Melasmen auf. Zudem erläutert er den Einfluss von Sonnenlicht, Hormonen und genetischer Veranlagung auf die Entstehung von Pigmentflecken.

Dr. med. Sebastian Kahl gibt auch Tipps zur Vorbeugung von Pigmentflecken. Zur Behandlung von Hyperpigmentierungen stehen der Medizin heutzutage zahlreiche innovative Behandlungsmethoden wie Lasertherapien zur Verfügung, die in dieser Folge des Podcasts besprochen werden.

Hören Sie sich hier den Podcast:

 
Transkript vom Podcast

Was für alle Körperstellen gilt, ist, dass Hautveränderungen, die neu sind, die schnell gewachsen sind, die sich schnell verändern, erst mal zumindest abgeklärt werden sollten. Auch da gibt es gutartige Veränderungen. In manchen Fällen kann es aber auch mal ein Hinweis für was Bösartiges sein. Neue Stellen, die sich schnell verändern. Und vor allem, wenn eine von diesen Stellen besonders dunkel ist, dann ist das auch noch mal ein Indiz dafür, dass man weiter gucken sollte. Herzlich willkommen bei mit Haut und Haar. dem Podcast für deine Hautgesundheit. Hier dreht sich alles um dermatologische Erkrankungen von Kopf bis Fuß. Egal ob Akne, Hautkrebs oder Haarausfall, wir haben die Antwort auf deine Fragen. Hier bekommst du hilfreiche Tipps von Experten aus der CORIUS-Gruppe. Tauche ein mit uns in die Welt der Hautgesundheit. Mit Haut und Haar. Hallo und schön, dass ihr dabei seid. Mein Name ist Wolfgang Patz und ich bin Moderator von mit Haut und Haar. Heute freue ich mich sehr, Herr Dr. Sebastian Kahl vom MVZ Dermatologie am Neuen Wallen Hamburg zu begrüßen. Schön, dass Sie dabei sind. Ja hallo, ich freue mich auch sehr, dass ich dabei sein kann. Wir sprechen heute über das Thema Pigmentflecken. Wir sprechen über, was Pigmentflecken sind, was Hyperpigmentierung ist, wie es entsteht und was man dagegen tun kann. Und jetzt würde ich Sie bitten, Herr Dr. Kahl, sich mal kurz vorzustellen. Ja, wie schon gesagt, mein Name ist Dr. Sebastian Kahl und ich bin der ärztliche Leiter der Dermatologie am Neuen Wall in Hamburg. Was haben Sie für einen Background? Ich habe eine Ausbildung gemacht in der Uniklinik in Hamburg, fünf Jahre. Solange braucht man nach dem Medizinstudium, bis man seinen sogenannten Facharzt bekommt. Und als ich dann Hautarzt war, bin ich noch mal in einer Klinik, die viel Hautkrebs und Venen operiert gegangen in Hamburg, sodass ich einerseits die ganz normale Dermatologie Hautheilkunde gelernt habe und außerdem noch spezialisiert bin auf operative Eingriffe. Und als ich dann hier in das MVZ, Dermatologie am Neuen Wall gekommen bin, da bin ich jetzt auch schon seit über drei Jahren, habe ich mich noch weiter spezialisiert, vor allem in die Bereiche der Laserbehandlung, der ästhetischen Behandlung und aber auch der Haarmedizin. Vielen Dank. Lassen Sie uns mal rein starten. Vielleicht einfach kurz, was ist ein Pigmentfleck? Ja, das ist ganz einfach erklärt. Ein Pigmentfleck ist Wolfgang Patz (02:09.229) Im Allgemeinen erstmals ein Areal der Haut, welches anders gefärbt ist als die übrige Haut. Häufig wird der Begriff jedoch für braune oder schwarze Verfärbung der Haut verwendet. Wenn ich jetzt zum Beispiel meine Mutter anschaue, die ist Mitte 60 und kriegt so langsam ein paar Flecken an der Hand. Und auch wenn sie es nicht hören mag, aber da sind welche, wo sie vorher nicht waren. Sie hat aber auch Sommersprossen. Wo ist dann da der Unterschied zwischen diesen ganzen Flecken und Sommersprossen und so weiter? Also erstmals würde ich vielleicht genau wie Sie es schon begonnen haben ein paar Begrifflichkeiten einführen und die danach erklären. Gerade bei diesen braunen Flecken unterscheidet man ja Sommersprossen, wie Sie es schon genannt haben, Altersflecken oder auch das sogenannte Melasma. Und Sommersprossen, die entstehen durch eine vermehrte Produktion des sogenannten Melanins. Das ist ein Pigment, was der Körper vor allem bildet, wenn er zu Sonne Kontakt hat, um die Haut einfach zu schützen. Und bei manchen Menschen wird das eben punktuell gerade im Gesicht vermehrt gebildet. Das sind aber auch… Jüngere Menschen. Und typisch ist dann bei diesen Sommersprossen, dass die sich zumindest zum Teil, manchmal aber auch komplett zurückbilden, wenn keine Sonnenstrahlung mehr da ist. Anders ist das bei den sogenannten Altersflecken, die entstehen, weil über viele Jahre immer wieder Kontakt zur UV-Strahlung oder Sonnenstrahlung da war, wodurch ja auch immer wieder Pigment gebildet worden ist. Auch hier das Melanin, weil der Körper sich gegen die Sonne schützen will. Aber leider verliert der Körper im Verlauf des Lebens. Manchmal die Fähigkeit, dieses Melanin gut abzubauen. Und dann kann es sein, dass sich das eben dauerhaft am Gesicht zum Beispiel oder an den Handrücken zeigt. Und dann spricht man eben von Altersflecken. So, und dann gibt es noch ein drittes, eine dritte Diagnose, die relativ häufig ist. Das ist das sogenannte Melasma. Da kommt es auch zu dunklen Flecken, vor allem im Gesicht. Häufig sind Frauen betroffen. Auch Sonnenkontakt spielt da eine Rolle. Aber es gibt noch eine Reihe von anderen Einflüssen, die da eine Rolle spielt. Unter anderem sind das die Geschlechtshormone und auch bestimmte Medikamente können der Auslöser sein, sodass eben nicht nur das Sonnenlicht in Verbindung mit dem Melanin eine Rolle spielt, sondern auch andere Sachen, die da noch vonstattengehen. Mir fällt gerade ein Beispiel ein von einer Freundin. Die war schwanger, hat einen Fleck bekommen, der ist nach der Schwangerschaft wieder weggegangen. War jetzt aber das zweite Mal schwanger. Dieser Fleck ist an ähnlichen Stellen wiedergekommen, aber noch viel größer und … Wolfgang Patz (04:19.245) Jetzt ist meine Frage, ist das ein typischer Fleck oder sind das die Hormone oder ist das auch ein Pigmentfleck? Genau, jetzt haben wir ja kein Bild, aber das hört sich so an und wäre ein typischer Verlauf. Leider ist es manchmal auch so, dass nach einer Schwangerschaft oder nach einer hormonellen Umstellung einer Person diese Flecken auch nicht mehr verschwinden. Warum? Weil es eben neben der Melanin-Ablagerung auch zu Veränderungen der Mikrodurchblutung der Haut kommt oder weil bestimmte Entzündungsvorgänge dann noch eine Rolle spielen. Und die sind leider manchmal etwas hartnäckig, sodass so eine Veränderung auch mal über die Schwangerschaft hinaus verbleiben kann. Und wenn man so einen Fleck entdeckt, dann sollte man auf jeden Fall zum Dermatologen oder kann man sich einfach denken, ja, ich bin schwanger und das passt schon? Naja, also ich sag mal, die meisten betroffenen Personen, die stört das zumindest auf die eine oder andere Weise so ein bisschen. Und damit man vielleicht einmal Sicherheit hat, was es ist und was man vielleicht auch nach einer Schwangerschaft sonst tun kann oder schon während der Schwangerschaft. Zum Beispiel Sonnenschutz ist ja auch eine Sache, die ich während einer Schwangerschaft durchführen kann. Ist es schon sinnvoll, einmal zu einem Hautarzt zu gehen, um das zu zeigen? Sie haben ja schon gesagt, dass zum Beispiel Hyperpigmentierung, dass das durch die Hormone kommen kann. Aber was gibt es noch so für Ursachen? Wie entsteht so was? Zum Beispiel, wenn man jetzt ganz viele Leberflecken hat und die sind überall am Körper und manche sind größer und nach außen gewölbt in ganz vielen Varianten und Ausprägungen. Wie kommt das? Dass manche ganz viele haben und manche überhaupt gar keinen. Neben den Ursachen, über die wir gerade schon gesprochen haben, gibt es dann natürlich noch genetische, also anlagebedingte Besonderheiten, so dass einfach manche Menschen sehr stark zu diesen Muttermalen oder Leberflecken neigen, die sie gerade angesprochen haben. Da ist es einfach so, dass punktuell an diesen Stellen, die so dunkel sind, sich die sogenannten Melanozyten sehr stark verbreiten. Das sind einfach Zellen, die Pigment bilden und wenn die an bestimmten Stellen einfach sich konzentrieren, dann gibt es diese dunklen Flecken. Das ist erstmal an sich jetzt nichts dramatisch Schlimmes und ist wie gesagt eine Folge einer bestimmten genetischen Veranlagungen kann aber zum Beispiel durch Sonnenlicht noch verstärkt werden. Außerdem spielt manchmal auch der Hauttyp eine Rolle. Also es gibt ja Menschen, die sehr, sehr hellhäutig sind, weil sie wenig Melanin produzieren, also wenig von diesem Pigment, was die Haut vor Sonne schützt, produzieren. Und es gibt Menschen, die eher dunklere Haut haben, weil sie dieses Pigment mehr produzieren. Und wir wissen, dass zum Beispiel hellhäutige Menschen eher mal solche Sommerspossen entwickeln, wohin gegen Menschen mit dunkler Haut ja ein Risiko haben für so ein Melasma, über das wir schon gesprochen haben. Okay.

Meine Frage wäre eigentlich, ob es auch Personengruppen gibt, wo man das so pauschal einordnen kann. Also zum Beispiel, die haben jetzt eine helle Haut oder eine dunkle Haut und da tritt es häufiger vor oder kann das sein, dass es verschiedene Altersgruppen haben oder dass man sich verschieden ernährt? Wenn dann zum Beispiel zu viel Fastfood ist, ist da irgendwie anfälliger für sowas? Also Letzteres würde ich eher ausschließen. Das ist sicherlich ein Faktor, der nicht ganz so wichtig ist. Und sonst kann man das tatsächlich gar nicht so in ein oder zwei oder drei Gruppen einsortieren. Also wir haben zum Beispiel, wie Sie angesprochen haben, Jung und Alt, oder jung und lebenserfahren. Und bei den lebenserfahrenen Menschen, da kann es halt eher zu diesen Altersflecken kommen. Dann haben wir… Unterscheidung helle Haut oder dunkle Haut. Da neigen sicherlich auch die hellhäutigen Menschen eher zu Altersflecken, weil eben die Melaninproduktion sehr stark angeregt werden muss, weil die Haut sich eben schützen muss vor Sonnenlicht. Und das kann im Alter eben oder im späteren Zeitpunkt zu Altersflecken führen. Dunklere Hauttypen neigen, wie ich gesagt habe, eher zu so einem Melasma, weil die Patienten generell von Natur aus schon mehr Pigment produzieren und das eben in gewissen Situationen, zum Beispiel Hormonumstellung, Medikamentengabe noch zunehmen kann. Und was eben die Muttermale angeht, die Sie gesprochen haben, da ist es jetzt eben auch eher eine Typ-Sache, ein bisschen genetische Veranlagen, aber auch viel, wie verhalte ich mich, das heißt also, gehe ich in die Sonne, dann nimmt sowas zu. Das heißt auch, das eigene Verhalten spielt bei der Entwicklung von solchen Pigmentflecken eine Rolle. Ich habe im letzten Jahr so eine Veränderung im Denken durchgemacht, weil ich jetzt viel mehr Sonnenschutz verwende als vorher. Irgendjemand hat mir mal gesagt, dass es ja eigentlich schön ist, einen schönen Taint zu haben, aber dass es ja eigentlich bedeutet, dass es ein Schutzmechanismus der Haut ist und dass es eigentlich überhaupt gar nicht gut ist, dass man dann gebräunter ist. Eigentlich freut man sich ja, dass man dann einen Taint hat, aber eigentlich hätte man sich mehr eincremen sollen, oder? Das ist sicherlich richtig, also…

Manch einer denkt ja, wenn ich mich langsam anfange zu bräunen, dann ist das eher was Gutes und dann schützt das auch. Aber wir wissen, dass selbst die dezente Bräunung der Haut schon als einen Lichtschaden zu sehen ist. Man muss ja sagen, in dem Moment, wo ich vermehrt in die Sonne gehe, führt die UV-Strahlung auch dazu, dass bestimmte Schäden an der Haut auftreten, die ich erst zum Beispiel in 20 oder 30 Jahren sehe. Zum Beispiel das sogenannte elastische Fasern kaputtgehen, was zu Faltenbildung führen kann. Oder auch Hautkrebs kann sich nach 20, 30 Jahren vermehrter Sonnenbestrahlung entwickeln. Also von daher ist es gar nicht mehr so, dass man sagt, ja, eine leichte Bräunung schützt. Denn bis es dahin gekommen ist, haben wir auch schon Sonnenschäden erlangt, die problematisch sind. Und wenn ich jetzt an meinen eigenen Körper denke und ich mich morgens vom Spiegel anschaue und merke, Mensch, da ist ein Fleck, der vorher nicht da war, die kann ich als als Laie erkennen. Welcher ist jetzt vielleicht harmlos und welcher ist gefährlich? Ja, also gerade wenn es zum Beispiel den Gesichtsbereich betrifft, ist es so, wenn wir eine großflächige Pigmentierung haben, die symmetrisch verteilt ist, wo die einzelnen Flecken gleichmäßig gefärbt sind, dann ist das in der Regel was Gutartiges. Was für alle Körperstellen gilt, ist, dass Hautveränderungen, die neu sind, die schnell gewachsen sind, die sich schnell verändern, erst mal zumindest abgeklärt werden sollten. Auch da gibt es gutartige Veränderungen. In manchen Fällen kann es aber auch mal ein Hinweis für was Bösartiges sein. So würde ich es beschreiben. Neue Stellen, die sich schnell verändern. Und vor allem, wenn eine von diesen Stellen besonders dunkel ist, dann ist das auch nochmal ein Indiz dafür, dass man weiter gucken sollte. Meine Freundin hat mich letztes Mal auf Aufmerksam gemacht, dass ich oben in meiner kleinen Geheimratsecke ein rosa Fleck habe. Rosa bis rot so ungefähr. Ich habe ihn natürlich nie gesehen, weil ich eine Rot-Grün-Schwäche habe. Aber ich habe dann gegoogelt und da habe ich in meinen Recherchen… herausgefunden, dass es eigentlich unbedenklich ist. Was ist da Ihre Meinung? Also Sie sind jetzt ein junger Mensch, der heißt tatsächlich sehr unwahrscheinlich, dass das was Schlimmes ist. Wir sehen halt sehr häufig bei vielen Patienten, man nennt das kleine Hemangiome. Das sind Ansammlungen von Blutadern, die ganz klein sind und sich punktuell etwas vermehrt haben. Und die sind in der Regel nichts Schlimmes und die machen in der Regel genau das Bild, was sie beschrieben haben. So wenn ich jetzt schon ein bisschen Lebenserfahrung mehr habe, kann so eine rote Veränderung auch mal was anderes sein. Das heißt auch hier im Zweifel lieber einmal in eine Hautarztpraxis gehen, sich bestätigen lassen, dass das nicht schlimm ist. Und dann kann man beruhigt sein. Ich habe mir schon das eine oder andere Mal aus Versehen so ein Leberfleck abrasiert. Aus Versehen halt. Und dann hat es geblutet. Da schwirrt auch so ein Mythos rum. So, hey, das ist super gefährlich und daraus kann Krebs entstehen. Was hat es damit auf sich? Ja, da würde ich auch lieber beruhigen, wenn man ein, zwei Mal dieses Problem hat, ist das überhaupt nichts Schlimmes. Es gibt halt bestimmte Konstellationen. wo sich an der Haut durch immer wieder jahrelange Irritationen, sage ich mal, Veränderungen bilden, die nicht gut sind. Aber das ist praktisch in diesem Fall nicht gegeben. Also von daher würde ich mir da nicht so viele Sorgen machen. Dieses Problem haben ja viele Menschen, dass sie sich doch mal beim Rasieren da schneiden. Das finde ich nicht bedenklich. Ich würde jetzt gern zu Präventivmaßnahmen kommen. Was kann ein Otto-Normal-Verbraucher tun, um sich vor Hautveränderungen im besten Fall zu schützen? Genau, also… Das Allerwichtigste ist es, Sonne zu meiden bzw. wenn man doch in der Sonne irgendwie ist, Sonnenschutz anzuwenden. Und da gibt es eine Besonderheit bei dem Melasma. Die Veränderung hatten wir schon gesprochen. Da braucht man tatsächlich einen Sonnenschutz, der auch vor sogenanntem blau-violettem Licht schützt. Und diesen Schutz erlangt man vor allem, indem man Produkte verwendet, die Titandioxid oder Eisenoxid haben. Das heißt, da gehe ich zu dem und lese mir hinten das Etikett durch oder muss ich da zum Arzt, um sowas zu bekommen? Ich würde sagen, das schafft man auch durchaus alleine im Selbststudium bei DM oder bei anderen Drogeriemärkten. Da ist es halt so, dass gerade für Kinder diese mineralischen Sonnenschutzprodukte in der Regel dieses Titandioxid oder Eisenoxid haben, weil man da auf chemische Zusätze verzichten möchte. Und wenn man dann sich die Kinderprodukte anguckt, dann ist das das, wo man häufig diese beiden Namen findet. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie unterbrochen habe bei den Präventivmaßnahmen. Ich wollte zum Beispiel auch über die Schutzmaßnahmen abseits der Sonnencremes einmal informieren. Es sind ja auch viele Wassersportler unter uns und da sollte man immer dran denken, dass man auch durch Textilien sehr gut sich vor Sonne schützen kann. Das heißt, beim Segeln zum Beispiel durch eine Cappy oder durch einen Hut. Beim Surfen gibt es ja sogenannte Lycra, also Stoffe, die man sich überziehen kann wie Sonnen wasserfestes oder wie ein T-Shirt, was nass werden darf. Auch für Kinder gibt es UV-Schutzkleidung, damit man die nicht ständig eincremen muss, was die auch nicht so gern mögen. Also auch in solche Sachen sollte man doch unbedingt noch mal denken. Jetzt haben wir gerade über Präventivmaßnahmen gesprochen. Was ist denn, wenn ich ein Pigmentfleck behandeln lassen muss? Was gibt es da für Möglichkeiten? Erstmal muss man natürlich festlegen oder durch die Ärztin oder den Arzt herausfinden lassen, was es für ein Pigmentfleck ist. Und ich nehme jetzt mal ein Beispiel. Es gibt ja ganz häufig in der Hautarztpraxis Solche sogenannten Altersflecken. Und die zum Beispiel lassen sich hervorragend mit einer Lasertherapie behandeln. Was ist eine Lasertherapie? Also das hört sich gefährlich an. Ja, da sind wir natürlich anders unterwegs als jetzt bei Star Wars. Schade. Vielleicht erklären wir erstmals, was ein Laser ist. Also ein Laserstrahl. Ein Laserstrahl ist erstmals ein Licht einer einzigen Wellenlänge. Und das hat den Vorteil, dass ich passend zu dem Licht dieser Wellenlänge einen Pigment mir raus suchen kann, wo ganz spezifisch dieses Licht alleine von absorbiert wird. So, also angenommen, ich möchte jetzt in einem Gesicht einen dunklen Fleck behandeln, der zum Beispiel dunkelbraun ist. Dann kann ich mir ein Laser Licht raussuchen, was nur aufgrund der Farbe dieses Flecks von diesem Fleck aufgenommen wird. Weil die Haut drum herum eine andere Farbe hat, wird die von diesem Laser dann relativ gering getroffen. Und damit haben wir erreicht, dass wir Energie an eine Substanz abgeben können, die wir behandeln wollen, ohne dass drum herum der Körper einen großen Schaden nimmt. Und da haben wir in der Dermatologie auch die Erfahrung gemacht, dass das sehr gut funktioniert, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Ja, und wie nachhaltig ist das? Das ist in der Regel, was die behandelte Veränderung angeht, sehr nachhaltig. Es kommt dann eben durch die Laserbehandlung zu einer Art Mikrozersprengung des Pigments, sodass der Körper, die an Ort und Stelle abtransportieren kann die Pigmentpartikel und dieses Problem für sich dann gelöst ist. Es kann aber dazu kommen, dass in der Zukunft noch neue Flecken entstehen. Also davor schützt das natürlich nicht. Ja und gibt es da auch so verschiedene Laser? Also rotes Laserschwert und ein blaues? Genau, also die Wellenlänge, die man braucht, um solche braunen Pigmente zu behandeln, die gibt zum Beispiel ein sogenannter Rubinlaser ab. Wie häufig muss ich zu einer Behandlung kommen? Also abhängig von der Größe der Flecke oder ist das nach einer Behandlung schon Geschichte? Bei einer Laserbehandlung von Altersflecken wird jede pigmentierte Stelle einmal mit dem Laser behandelt, sodass wir nach einer Sitzung alle Pigmentierungen, die jemanden stören, somit einmal behandelt haben. Und das führt in der Regel auch dazu, dass diese Pigmente dann verschwinden. So, und jetzt ist die Frage, wie häufig muss man dann wiederkommen? Das hängt so ein bisschen davon ab, wie schnell man oder ob man überhaupt neue Stellen entwickelt. Es gibt Patienten, die kommen zu uns einmal im Jahr. Es gibt andere Patienten, die kommen alle zwei, drei, vier Jahre. Davon würde ich sagen, hängt das ab. Es gibt da so ein paar Laser zur Haarentfernung. Haben diese Laser irgendwie Parallelen mit diesen Lasern zur Behandlung der Pigmentflecken? Laser zur Haarentfernung sind von daher ähnlich, weil sie auch eine Wellenlänge abgeben, die von dunklen Pigmenten aufgenommen wird. Also Haarentfernung funktioniert nur bei dunklen Haaren, weil eben die Haarwurzel, die in der Haut steckt, dann die Energie nur aufnehmen kann. Dadurch kommt es zu einer Verödung der Zellen, die die Haarwurzeln umgeben. Und in der Folge kann das Haar nicht mehr gebildet werden. So. Und genau, weil es eben ein dunkles Pigment ist, was hier das Ziel der Laserbehandlung darstellt, sind Laser da ähnlich. Und da liegt aber auch ein Problem. Denn theoretisch, wenn man jetzt ganz gebräunt zu einer Haarentfernung kommt, besteht das Risiko, dass eben nicht nur die Haare, die man treffen will, die Energie des Lasers aufnehmen, sondern auch die … Zellen, die das dunkle Pigment der Haut bilden. Und dadurch könnte man theoretisch diese Zellen zerstören, wodurch es in Nachhinein dann zu hellen Flecken kommt, weil eben das Pigment fehlt, was gebildet werden soll. Daran sieht man, wie wichtig es ist, dass Laserbehandlungen von Personen durchgeführt werden, die sich damit auskennen und die auch informieren, welche Maßnahmen vorher getroffen werden sollen. Das heißt, Patienten wissen, wenn ich zu einer Enthaarungstherapie komme, dass ich dann nicht knackebraun bin. Ich habe das mal selber ausprobiert. Das hat ein bisschen gezwickt. Ist das bei den Behandlungen für die Pigmentflecken genauso? Also tut das weh? Die Laserbehandlung für Pigmente tut etwas weh. Das liegt daran, dass die Laserenergie, wenn sie an die Hautveränderung abgegeben wird, zu einer Wärmeentwicklung führt. Und das macht einen kleinen Schmerzreiz. Gibt es auch einen optimalen Zeitpunkt für die Lasertherapie? Ja, wir hatten ja schon darüber gesprochen, dass man zum Beispiel nicht gebräunt sein sollte, wenn man zu einer Lasertherapie kommt und auch hinterher zwei, drei Monate keine Sonne an seiner Haut lassen soll. Zusätzlich ist es auch so, dass man nach einer Laserbehandlung zumindest für ein, zwei Wochen doch sichtbare Veränderungen hat, die andere Menschen vielleicht sehen können, sodass diese beiden Aspekte berücksichtigt werden sollen. So, jetzt ist natürlich immer die Frage, ist das dann zu einem bestimmten Jahreszeitpunkt dann auch besser? Das hängt natürlich auch von dem Freizeitverhalten ab. Wenn ich im Sommer weiß, ich habe gerade im Büro viel zu tun und ich bin sowieso ein Mensch, der nicht gern in die Sonne geht. Und ich creme mich ein, wenn ich morgens aus dem Haus gehe, dann kann man auch in der Sommerzeit die eine oder andere Laserbehandlung durchführen lassen. Andersrum, wenn ich im November auf die Kanakischen Inseln fliege in den Urlaub, ist natürlich auch im Herbst oder Winter eine Laserbehandlung in dem Fall dann nicht so eine gute Idee. Also das sind so Gedanken, die dabei eine Rolle spielen. Okay, und welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es außer dieser Therapie? Ja, es gibt zum Beispiel für braune Pigmentflecken in vielen Fällen die Möglichkeit, das auch mit einer Creme zu behandeln, die man aufträgt. In der Regel wird da eine Dreifachkombination genutzt aus den Wirkstoffen Hydrokinon, einem Cortisonpräparat und einer Vitamin-A-Säure. Man muss natürlich sagen, dass ein Ergebnis damit doch etwas länger auf sich warten lässt, als wenn man eine Lasertherapie zum Beispiel bei einem Altersfleck durchführt. Letzteres ist dann relativ schnell erfolgreich und so eine Cremetherapie, die kann schon etwas dauern, ist aber auch eine Option, die man im Kopf haben sollte. Also ich nehme jetzt mal mit. die Lesertherapie und dann gibt es auch noch Alternativen. Von welchen Dingen sollte man auf jeden Fall die Finger lassen? Genau, es gibt leider im Internet, gerade im Internet, viele Empfehlungen der Selbstbehandlung, auf die wir aufgrund der Masse jetzt gar nicht alle im Einzelnen eingehen können. Man muss aber sagen, dass doch die eine oder andere Maßnahme gewisse Risiken birgt, wie zum Beispiel die Anwendung von bestimmten hochkonzentrierten Säuren. Von daher würde ich eigentlich generell immer, bevor ich irgendwie an die Entfernung einer Hautveränderung denke, mich einmal in einer Hautarztpraxis vorstellen, um alle Optionen zu besprechen. Ein guter Hautarzt oder eine gute Hautärztin sollte natürlich auch aufgeschlossen dafür sein, dass sie nach Methodenfragen, die sie selber durchführen können, aber die sollten schon einmal besprochen werden mit ärztlichem Personal. Ich nehme auf jeden Fall aus der Folge mit, dass man nicht unbedingt immer vom Schlimmsten ausgehen sollte, wie in meinem eigenen Beispiel ja auch, wo sie auch meinten, es gibt ja so Indizien, wie alt man vielleicht ist und an welchen Stellen und welche Färbung das hat. Aber eigentlich sollte man immer im Zweifelsfall das mit seinen Hautärzten oder seinem Hautarzt des Vertrauens abklären lassen. Ich glaube, viel zu wenig Leute gehen eigentlich zum Arzt. Da denkt man halt, was von alleine gekommen ist, geht auch wieder von alleine, aber das ist halt nicht so. Und vor allen Dingen, dass das Thema Hautkrebs, das ist kein Modethema, das ist so präsent wie noch nie in den Medien. Und ich glaube, das darf man absolut nicht unterschätzen. Vor allem, weil sie ja meinten, dass es manchmal so nach Zeitverzögerung, 20 oder 30 Jahre später, irgendwie Hautkrebs auftreten kann. und elastische Faser zerstört wird und man dann ziemlich knitterig aussehen kann. Das möchte keiner. Also vielen Dank Herr Dr. Kahl für Ihre Zeit und für Ihre Expertise. Mir ist viel Spaß gemacht und meine Fragezeichen sind auf jeden Fall geklärt. Danke auch sehr und wünsche noch einen schönen Tag. Danke Ihnen auch.

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Foto © Nathan Dumlao, Quelle: Unsplash

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