Insektengiftallergie
Bei einer Insektengiftallergie müssen häufig schnell die richtigen Schritte in die Wege geleitet werden. Wir beraten Sie zu Symptomen, Diagnose und Behandlung.
Symptome
Bei einer leichten Form der Allergie treten meist schmerzhafte Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle auf. Auch starker Juckreiz lässt sich beobachten.
Erste Anzeichen einer schweren Reaktion können folgende sein:
- Kribbeln in den Handflächen, auf der Kopfhaut und Zunge
- Rötung und Schwellung der Haut
- Atemnot
- Kreislaufprobleme (Herzrasen oder Schwindel)
- Magendarmbeschwerden
- Benommenheit
- Übelkeit
Bei einem anaphylaktischen Schock erleidet der Betroffene im schlimmsten Fall einen Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand.
Ursache
Eine Insektengiftallergie kann nicht genetisch vererbt werden. Durch häufiges Stechen jedoch steigt das Risiko an einer schweren Insektengiftallergie zu erkranken.
Diagnose
Bei Verdacht auf eine Bienen- oder Wespenallergie kann der Arzt anhand eines Arztgespräches bereits den groben Schweregrad der Allergie einschätzen. Ist nur eine lokale Reaktion an der Stichstelle aufgetreten, sind keine weiteren diagnostischen Schritte notwendig.
Bei einer systemischen Reaktion werden folgenden diagnostischen Tests durchgeführt:
- Prick-Test: Hier wird die Haut oberflächlich mit einer kleinen Nadel verletzt und es werden verschiedene allergenhaltige Lösungen (beispielsweise Eiweiße des Bienengiftes) auf die Wunden geträufelt. Bei einer Reaktion auf die Lösung, etwa durch Hautrötung, kann von einer Allergie auf dieses Allergen ausgegangen werden.
- Immunologische Testverfahren: Bei diesem Bluttest wird das Blut auf bestimmte Antikörper untersucht. Fällt der Test positiv auf bestimmte Allergene aus, kann auf eine bestimmte Insektenallergie geschlossen werden.
Therapie
Bei akuter lokaler Reaktion setzt man auf wirksame Kortisonsalben, um die Schwellung zu lindern. Zudem wird oft ein Antihistaminikum eingesetzt.
Bei schweren allergischen Reaktionen muss umgehend gehandelt werden. Intramuskuläre Adrenalingabe und Flüssigkeitszufuhr müssen hierbei sofort erfolgen. Bei einer systemischen Insektengiftallergie ist eine langfristige Therapie notwendig. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Notfallapotheke: Der Patient bekommt Notfallmedikamente, die immer mitgeführt werden müssen. Diese bestehen meist aus Antihistaminikum, Kortisonpräparaten und einem Adrenalin-Pen. Letzteres wird bei einem anaphylaktischen Schock in den Muskel injiziert und stabilisiert im Notfall den Kreislauf. Direkt anschließend werden eine Cortisonlösung und ein flüssiges Antihistaminikum getrunken. Damit ist man zunächst außer Gefahr, bis ein Arzt konsultiert und ggf. weitere medizinische Maßnahmen ergriffen werden können.
- Hyposensibiliserung: Dies ist eine allergen-spezifische Immuntherapie. Anfänglich werden in kurzen Abständen kleine Mengen des Insektengifts injiziert, damit der Körper sich an die Allergene gewöhnt. Diese Einleitungsphase dauert 1 bis 15 Wochen an. Um einen langfristigen Schutz bewirken zu können, sollte die nächste Phase (Erhaltungsphase) mindestens 3-5 Jahre fortgesetzt werden.
Insektenstich vorbeugen
- Ruhe bewahren, wenn sich eine Wespe oder Biene in der unmittelbaren Umgebung befindet.
- Achten Sie darauf, keine süßen Speisen oder Getränke im Freien zu verzehren.
- Versuchen Sie, Getränke oder Speisen stets abzudecken.
- Laufen Sie nicht barfuß im Freien.
- Halten Sie Abstand vor Bäumen mit Fallobst.
- Bringen Sie Insektengitter an allen Fenstern an.
- Duftstoffe in Kosmetika können Insekten anlocken. Verzichten Sie weitestgehend auf solche Produkte.
- Notfallapotheke immer griffbereit halten
Wir beraten Sie gerne zu Insektenstichen und geben Ihnen hilfreiche Tipps. Sollten Sie unter einer Allergie leiden, melden Sie sich bitte in unserer Praxis.
Bildnachweis: © Walter Sturn – unsplash.com
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