In diesem Beitrag möchten wir erklären, was der Begriff Alopecia areata, auch kreisrunder Haarausfall genannt, bedeutet.
Es handelt sich bei dieser Erkrankung um eine sogenannte Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem neben Krankheitserregern fälschlicherweise auch körpereigene Strukturen angreift. Im Falle der Alopecia areata werden bestimmte Teile des menschlichen Haares angegriffen, sodass das Haar an bestimmten Stellen nicht mehr nachwächst.
Vom Alopecia areata betroffene Körperregionen
Typischerweise ist die behaarte Kopfhaut betroffen. Hier bilden sich meist kreisrunde, kahle Areale von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern Durchmesser. Es können aber auch andere Körperregionen erkrankt sein. Bei Männern findet man beispielsweise häufig eine Beteiligung der Barthaare. Aber auch Augenbrauen, Wimpern, Achselhaare, Schamhaare oder die Haare an Armen und Beinen können betroffen sein.
In seltenen Fällen kann es leider auch dazu kommen, dass großflächige kahle Stellen am Kopf auftreten, und sogar ein komplettes Fehlen jeglicher Körperbehaarung ist beschrieben. Hierbei handelt es sich aber wirklich nur um Ausnahmefälle.
Ursachen des kreisrunden Haarausfalls
Warum es zu der Fehlfunktion des Immunsystems bei der Alopecia areata kommt, ist bis heute nicht sicher geklärt. Eine gewisse erbliche Veranlagung scheint jedoch eine Rolle zu spielen. Auch sind Patienten mit einer Neurodermitis häufiger betroffen als andere Menschen. Weiterhin besteht bei einigen Patienten eine generelle Neigung zu bestimmten Autoimmunerkrankungen. So weisen manche Betroffene neben einem kreisrunden Haarausfalls ebenfalls Erkrankungen der Schilddrüse oder einen Diabetes also eine Zuckerkrankheit auf, die beide durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems entstanden sein können. In einigen Fällen mag auch Stress die Entstehung der Alopecia areata begünstigen.
Diagnose und Verlauf des kreisrunden Haarausfalls
Die Behandlung von Patienten mit kreisrundem Haarausfall übernimmt in der Regel eine Hautärztin oder ein Hautarzt. Es wird meist zunächst mit verschiedenen Untersuchungen abgeklärt, ob es sich wirklich um die vermutete Diagnose oder eine andere Form des Haarausfalls handelt. Außerdem sollte mithilfe bestimmter Bluttests überprüft werden, ob noch andere Autoimmunerkrankung, insbesondere eine Schilddrüsenerkrankung oder ein entsprechend ausgelöster Diabetes, vorliegen.
Bezüglich des Verlaufs der Alopecia areata ist es nur sehr schwer, eine Prognose abzugeben. Es gibt viele Fälle, in denen die Krankheit nur kurz andauert, die Haare schnell wieder kommen und die Patienten nie wieder unter kreisrundem Haarausfall leiden. Es gibt jedoch auch Patienten, bei denen nach einem zwischenzeitlichen Nachwachsen der Haare wiederholt neue kahle Stellen auftreten. Bei einigen Patienten wachsen auch nur weiße Haare nach oder es kommt gar nicht wieder zu Haarwachstum im Bereich der betroffenen Areale. Letzteres sind aber die seltensten Fälle.
Behandlung der Alopecia areata
Die Therapie einer Alopecia areata ist aktuell noch schwierig. Denn es gibt kein Medikament, das die Erkrankung sicher heilt. Bei einer leichten Ausprägung raten viele Experten auch nur zu einer abwartenden Strategie, da die Alopecia areata oft ohne Therapie wieder verschwindet.
Sollte man sich aber zusammen mit seiner Ärztin oder seinem Arzt für eine Therapie entscheiden, so gibt es verschiedene Möglichkeiten, die je nach Ausprägung des Haarausfalls zum Einsatz kommen.
Viele Ärztinnen versuchen zunächst eine Therapie mit sogenannten Kortisonpräparaten, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen oder in diese hineingespritzt werden und teilweise sogar in Tablettenform eingenommen werden müssen. Häufig werden auch sogenannte Reiztherapien eingesetzt, bei denen ein bestimmter reizender Stoff auf die betroffen Hautareale aufgetragen wird und tatsächlich oft ein Nachwachsen der Haare bewirkt. Es gibt auch noch eine Reihe weiterer Therapiemöglichkeiten, die aber nicht ganz so oft Verwendung finden.