Erblich bedingter Haarausfall

Der erblich bedingte Haarausfall ist die häufigste Ursache des Haarausfalls und für die Betroffenen sehr belastend. Erfahren Sie hier mehr darüber.
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In diesem Beitrag möchten wir erklären, was der Begriff „erblich bedingter Haarausfall“ – auch androgenetische Alopezie genannt – bedeutet.

Beim erblich bedingten Haarausfall handelt sich um die häufigste Ursache des Haarausfalls überhaupt. Er betrifft vor allem Männer, kann aber auch bei Frauen vorkommen und ist für die Betroffenen in der Regel sehr belastend.

Erblich bedingter Haarausfall bei Männer und Frauen

Etwa jeder zweite Mann ist ab einem bestimmten Alter vom erblich bedingten Haarausfall betroffen. Der Haarausfall beginnt bei Männern häufig mit der Bildung von sogenannten Geheimratsecken. Das bedeutet, dass seitlich an der Stirn die Haare langsam weniger werden. Bei manchen Männern schreitet der Haarausfall dann nicht weiter fort. In einigen Fällen kann es jedoch auch zu einem Dünner werden der Haare weiter hinten, mittig und vorne am Kopf kommen. Manchmal führt diese Form des Haarausfalls dann auch zur sogenannten Glatze, also einer völligen Kahlheit der zentralen Kopfhaut.

Wie bereits erwähnt, kann der erblich bedingte Haarausfall auch bei Frauen auftreten. Hier kommt es allerdings fast nie zu einer Glatzenbildung! Diese Tatsache ist für betroffene Frauen eine wichtige Information! Generell verläuft der erblich bedingte Haarausfall bei Frauen etwas anders als bei Männern. So kann man bei betroffenen Frauen eher ein allgemeines Dünner werden der Haare im zentralen Kopfhautbereich beobachten, häufig ohne Auftreten von großen Geheimratsecken oder kahlen Arealen.

Die Angaben darüber, wie viele Frauen ab einem bestimmten Alter von der erblichen Form des Haarausfalls betroffen sind, schwanken stark. So gibt es Wissenschaftler, die meinen, dass etwa jede 10 Frau im Laufe ihres Lebens betroffen ist. Andere Forscher glauben, dass sogar mehr als jede dritte aller Frauen unter dieser Form des Haarausfalls leidet.

Ursachen für den erblich bedingten Haarausfall

Für Männer wie auch Frauen gilt, dass man nicht sicher vorhersagen kann, wer von einem erblichen bedingten Haarausfall betroffen sein wird, in welchem Alter der Haarausfall beginnt und wie stark er fortschreitet. Bei vielen Betroffenen ist es allerdings so, dass auch andere Familienmitglieder wie Vater oder Mutter unter ähnlichen Beschwerden leiden. Auf der anderen Seite kann es jedoch auch sein, dass ein Mensch als einziger in der Familie erblich bedingten Haarausfall entwickelt. Und natürlich gibt es auch den Fall, dass eine Person ein Leben lang volles Haar behält, obwohl viele andere Familienmitglieder unter starkem Haarausfall leiden.

Doch wie kann das sein? Nun, zunächst ein paar Grundlagen: Die eigentliche Ursache für den erblich bedingten Haarausfall liegt darin, dass die Haarwurzeln in diesem Bereich der Kopfhaut beginnen, empfindlich zu reagieren, und zwar auf eine Unterform des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Auch Frauen bilden Testosteron (nur in geringerer Menge als Männer) und können aus diesem Grund ebenfalls betroffen sein.

Die genannte Empfindlichkeit der Haarwurzeln auf das männliche Geschlechtshormon Testosteron wird anscheinend nicht nur durch eine einzige Erbanlage ausgelöst. Nein, wahrscheinlich sorgt erst die Kombination verschiedener Erbanlagen, die man von seinem Vater und seiner Mutter bekommt, dafür, dass bei einem Menschen ein erblich bedingter Haarausfall auftritt oder nicht. Jeder Mensch ist also einzigartig, was die Kombination der Erbanlagen angeht, die für sein Haarwachstum verantwortlich sind. Daher kann nicht vorhergesagt werden, welcher Mensch in welchem Alter wie stark von einem erblich bedingten Haarausfall betroffen sein wird.

Außerdem gibt es noch andere Faktoren, die für einen erblichen Haarausfall mit verantwortlich sein können. So konnte beobachtet werden, dass die Stärke des erblich bedingten Haarausfalls durch Stress, durch die Veränderung der körpereigenen Hormonproduktion im Laufe des Lebens oder auch durch bestimmte Jahreszeiten mit beeinflusst werden kann. Beispielsweise kommt es bei manchen Betroffenen typischerweise im Frühjahr zu einer vorübergehenden Zunahme des Haarausfalls.

Therapiemöglichkeiten bei erblich bedingten Haarausfall

Für die Therapie des erblich bedingten Haarausfalls gibt es verschiedene Medikamente. Häufig beginnt man zunächst mit einer sogenannten Lokaltherapie. Das bedeutet, dass man regelmäßig ein Medikament auf die Kopfhaut aufträgt, welches dann für mehrere Minuten einmassiert werden muss.

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In manchen Fällen kommen auch Therapien mit speziellen Tabletten infrage.

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Androgenetische Alopezie

Nun stellt sich natürlich noch die Frage, warum der erblich bedingte Haarausfall auch als androgenetische Alopezie bezeichnet wird. Nun, Alopezie ist der medizinische Begriff für Haarausfall. Und der Ausdruck androgenetisch bezieht sich auf das Hormon Testosteron, dass in die Hormongruppe der männlichen Geschlechtshormone gehört, die wiederum als Androgene bezeichnet werden. Der erblich bedingte Haarausfall wird aufgrund der Beteiligung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron auch als männliche Form des Haarausfalls bezeichnet – obwohl ja, wie bereits erwähnt – auch Frauen betroffen sein können. Die Bezeichnungen sind also manchmal etwas verwirrend.

Bei Haarausfall sollte ein Hautarzt oder eine Hautärztin aufgesucht werden

Wie sollte man aber nun vorgehen, wenn man einen Haarausfall bei sich selbst oder bei nahestehenden Personen bemerkt? Man sollte sich bei einer Ärztin oder einem Arzt vorstellen mit einer Spezialisierung auf dem Gebiet der Haarerkrankungen. Dies sind typischerweise die Hautärztinnen und Hautärzte. Manche von Ihnen bieten sogar extra eine sogenannte Haarsprechstunde für Patienten mit Haarproblemen an.

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