Gesundheitsrisiko Tattoo

Einige wichtige Fakten zu Tattoos, warum sie Gesundheitsrisiko werden können und wie man Abhilfe schaffen kann.
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Wofür ein Tattoo?

Tätowierungen sind wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst – mindestens jedoch 5300 Jahre, wie der Gletschermann Ötzi beweist. Über die Jahrtausende hatten Tätowierungen ganz unterschiedliche Funktionen: so besaß Ötzi 61 Tattoos an Körperstellen, die heute der Akupunktur als therapeutische Punkte dienen! Man kann daher vermuten, dass Tätowierungen der Haut damals heilende Kräfte zugeschrieben wurden.
Durch Griechen und Römer in der Antike wurden Gefangene und Sklaven mit Tattoos gekennzeichnet was später durch die Nazis wieder aufgegriffen wurde, die KZ-Häftlingen deren Nummer auf den Unterarm tätowieren ließen! Die Maori auf Neuseeland dokumentierten ihre Stammeszugehörigkeit und Position mit auffälligen Tattoos im Gesicht; bei den Ureinwohnern Schottlands, den Pikten, sollten furchterregende Tattoos die Feinde abschrecken! Kreuzritter dokumentierten mit sichtbar tätowierten Kreuz-Symbolen den eigenen Glauben während Tattoos bei den Tahitianern überwiegend dem Körperschmuck dienten.
Während noch in den 50er Jahren des 20.Jahrhunderts Tätowierte überwiegend unter Seeleuten, Prostituierten oder Gefangenen zu finden waren, ist das Tattoo heute weitgehend unbeanstandet gesellschaftsfähig. Im Gegenteil: in bestimmten Altersgruppen gilt es nahezu als uncool, über keine Tätowierung zu verfügen! So zeigen aktuelle wissenschaftliche Erhebungen, dass inzwischen 20% aller Deutschen eine oder mehrere Tätowierungen aufweisen! Bei Frauen zwischen 25 und 34 Jahren sind es sogar über 50%! Dabei werden Tätowierungen immer vielfarbiger und beanspruchen immer größere Hautflächen.

Welche gesundheitlichen Risiken gibt es?

Das tahitianische Wort „Tatan“ bedeutet in etwa „Wunden schlagen“ und nimmt damit vorweg, was Wissenschaftler heute wieder vermuten: dass nämlich Tattoos gesundheitliche Risiken in sich tragen können! Aktuelle Studien bei Leistungssportlern legen nahe, dass durch großflächige Tätowierungen der Wärmeaustausch der Haut gestört und das Immunsystem geschwächt wird, welches sich bei frisch Tätowierten in einer Minderung der Leistungsfähigkeit von bis zu 5% auswirken kann! Diese Ergebnisse haben Prof.Ingo Froböse von der deutschen Sporthochschule in Köln im Sommer 2017 zu der Empfehlung veranlaßt, in der Bundesliga ein Tattoo-Verbot auszusprechen!

Konkret kann das tausendfache Eindringen der Tätowiernadel pro Minute in tiefergelegene Hautschichten, die sogenannte Lederhaut, bei Nichteinhalten bestimmter Hygienestandards zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Gefährlich ist insbesondere das Risiko der Übertragung von Virusinfektionen wie Herpes, Hepatitis (Leberentzündung) oder HIV. Aber auch bakterielle Infektionen an der Einstichstelle mit dem Risiko einer späteren Narbenbildung oder das Auftreten verzögerter Kontaktallergien z.B. durch Nickel oder Chromate (in grünen Tattoo-Farben) können durch den Vorgang der Tätowierung ausgelöst werden. Kadmiumsalze in gelben und Kaminrot in roten Tattoo-Farben erhöhen deutlich die Lichtsensibilität der Haut, was bei Sonneneinwirkung zu Verbrennungen führen kann! In schwarzer Tattoo-Farbe wurden sogar krebserregende Substanzen (Polyaromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzopyrene oder Azo-Farbstoffe) nachgewiesen, die in Deutschland eigentlich verboten sind!
Darüber hinaus ist es Wissenschaftlern des Bundesamtes für Risiko-Bewertung (BfR) inzwischen erstmals gelungen, nachzuweisen, dass die Tattoofarbe keineswegs dauerhaft am Ort der Tätowierung verbleibt! Winzige Farbpartikel in Nano-Größe (= 1 millionstel Millimeter) wandern unter der Haut in benachbarte Lymphknoten und reichern sich dort an. Welche gesundheitlichen Konsequenzen diese Tatsache auslöst, ist bis heute nicht ausreichend untersucht. Vermutet wird aber, dass auch bestimmte systemische Erkrankungen durch Tattoos ausgelöst werden können wie z.B. Pseudo-Lymphome (Blutkrebs ähnliche Erkrankungen) oder eine Sarkoidose (knotige Umwandlung von Haut oder Lunge).
Auch warnen Mediziner Patienten mit speziellen Hauterkrankungen wie z.B. einer Rosazea (pustulöse Rötung des zentralen Gesichtes mit Gefäßerweiterung) oder einer Neurodermitis (generalisierte Ekzeme der Haut) sich tätowieren zu lassen wegen der Gefahr einer erheblichen Verschlechterung des Hautbildes! Welche Rolle die Farbpigmente von Tattoofarben in der Haut oder den Lymphknoten für die mögliche Provokation dieser Erkrankungen bei Tätowierten spielen wird derzeit einer exakten wissenschaftlichen Prüfung unterzogen!

Gibt es Abhilfe?

Unbestritten gibt es – neben dem Herausschneiden mit der Folge unschöner Narbenbildung – heute nur eine realistische Möglichkeit, Tätowierungen narbenfrei zu entfernen: die Laser-Technologie! Mit dem zur Zeit modernsten Pico-Nanosekundenlaser steht eine hochwirksame Technik zur Verfügung, auch vielfarbige Tätowierungen nach mehreren Sitzungen komplett unsichtbar zu machen, welches mit den älteren Lasersystem bisher nicht möglich war.

Der Laser generiert sowohl extrem kurze (750 Picosekunden) als auch längere (2 Nanosekunden) Impulse und ist der einzige Laser seiner Klasse, der mit 2 unterschiedlichen Wellenlängen arbeitet (532 nm für rote, gelbe und grüne Farbtöne und 1064nm für blaue und schwarze Farben). Die besondere Wirkungsweise des sogenannten „enlighten“-Lasers besteht darin, dass die ultrakurzen Hochenergie-Impulse in den Pigmentpartikeln der Tattoofarben einen explosionsartigen photomedizinischen Effekt erzeugen. Dabei werden die Pigmentbrocken in kleinste Partikel pulverisiert, die von den Fresszellen des Abwehrsystems der Haut („Makrophagen“) aufgenommen und nahezu vollständig abtransportiert werden.
Aufgrund der winzigen Größe seiner Partikel bleibt dieser Pigmentstaub nicht in den Lymphknoten hängen, sondern wird über die Galle und anschließend den Darm des Menschen aus dem Körper ausgeschieden. Daher ist es mit dem Pico-Nanosekundenlaser nicht nur möglich, eine Tätowierung ohne Narbenbildung in mehreren Sitzungen vollständig unsichtbar zu machen, sondern er trägt zusätzlich dazu bei, dass die möglicherweise gesundheitsgefährdenden Pigmentbestandteile aus dem Körper eliminiert werden! Selbstverständlich übernehmen weder die gesetzlichen, noch die privaten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung von Tattoos und auch deren Größe stellt einen limitierenden Faktor für die Laserentfernung dar. Leider verfügen derzeit nur wenige medizinische Zentren in Deutschland über derart leistungsfähige Lasersysteme für eine vollständige Tätowierungsentfernung!

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